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       Kerzen- und Wachsmanufaktur Moll: Erlebniswerkstatt in der Eifel
„Sie können gerne reinkommen“, lädt Michael Moll den Kunden ein, der gerade in den Laden kam und nun in die Werksatt schaut. „Ihr Hund darf auch mit.“ Reges Treiben herrscht im umgebauten Bauernhaus des einzigen Wachsziehermeisters im Kammerbezirk Trier. „Kerzenwerkstatt mit Besichtigung“ steht am Eingang der Wachsmanufaktur in Manderscheid, und Besucher dürfen dies wörtlich nehmen. Seit über 25 Jahren besteht der Betrieb im Ort.)

Moll fertigt gerade „tanzende Engel“ an. „Meine Lieblingskerzen“, verrät er, „die Antwort auf die Scheu vieler Kunden, schöne Kerzen abzubrennen. “ Denn diese flachen, leicht gedrehten Paraffinkerzen entfalten erst ihre Wirkung, wenn sie in der Mitte langsam niederbrennen und an beiden Rändern flügelartige Reste verbleiben. Zu schade zum Anzünden wirken hier eigentlich alle Kerzen, ob gezogen oder gegossen: formschöne Bienenwachslichter, duftende Birnen, glitzernde Einhörner, heimische Fossilien. In kreativen Kleinserien verarbeitet der Handwerksbetrieb rund 10- 15 Tonnen Wachs im Jahr.

Nach den Engeln macht Moll sich an die Spezialität des Hauses: Kerzenhalter aus schwarzer Lava-Asche, gefüllt mit Bienenwachs. Was klingt wie eine Speise – Moll ist gelernter Koch – ist der Betriebsklassiker schlechthin. Die „original Eifeler Lavakerze“, ausschließlich aus heimischen Materialien hergestellt, war eines seiner ersten Produkte. Heute steht der gebürtige Bonner immer noch vor großen Töpfen, allerdings schmilzt er nun Wachs darin. „Der Schmelzpunkt der meisten hier verarbeiteten Wachse liegt bei 60 Grad“, erklärt Moll.

Eine Kundin fragt, warum ihre Christbaumkerzen immer tropfen. „Der Docht einer schmalen Kerze darf nicht zu dünn sein. Wenn (oben) mehr Wachs schmilzt als von der zu kleinen Flamme verzehrt wird, tropft es. Aber oft ist es auch Zugluft, die entsteht, wenn mehrere Kerzen nah beieinander abbrennen“, erklärt der Wachsziehermeister. Er mag es, wenn Besucher an seiner Arbeit interessiert sind und ihm dabei zusehen. Der 51-Jährige versteht es, die Zuschauer für die Faszination des warmen und lebendigen Kerzenlichts zu begeistern. So bietet er Betriebsführungen und Workshops an - insbesondere für Jugendliche und Kinder.

Was ihn selbst an diesem Handwerksberuf fasziniert? Moll muss nicht lange überlegen: „Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und die Herausforderung, den Kunden immer neue Trends zu bieten. Außerdem das Flackern und die Bewegung der Flamme, die das Material verzehrt, die romantische Stimmung und Anziehungskraft von Kerzenlicht. Wer käme schon auf die Idee, den Blick in eine erleuchtete Glühbirne zu versenken?“

Text aus „Westhandwerk“ von Constanze Knaack-Schweigstil